Berlin, 13. Februar 2015 - Im Januar 2015 haben Windenergieanlagen so viel Strom wie in keinem Monat zuvor produziert. Das geht aus neuesten Zahlen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hervor.
Die deutschen Windenergieanlagen erzeugten etwas mehr als 10 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh), davon 0,2 Mrd. kWh auf See. Das entspricht in etwa einem Fünftel der Jahresproduktion aus Windenergieanlagen im Jahr 2014. Der bisherige Windstromrekord lag im Dezember 2014 bei 9,6 Mrd. kWh.
Zum Vergleich: Im Januar 2014 lag die Stromproduktion aus Windkraftanlagen noch bei rund 7 Mrd. kWh. Der starke Anstieg der Windstromerzeugung ist nach Angaben des BDEW und des ZSW vor allem auf den starken Zubau von Windenergieanlagen sowie drei außergewöhnliche Starkwindphasen im Januar zurückzuführen, in denen die Anlagen auf Hochtouren laufen konnten.
Erfahrungsgemäß weisen die Wintermonate ein stärkeres Windaufkommen als die Sommermonate auf. So lag im vergangenen Jahr die niedrigste Erzeugung aus Wind mit 2,5 Mrd. kWh im Monat Juli.
Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte mehrere Energiesparlampen der PEARL GmbH durch ein akkreditiertes Analyselabor untersuchen lassen und deutliche Überschreitungen des gesetzlich erlaubten Grenzwerts für Quecksilber festgestellt. Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation klagte erfolgreich wegen Verstoßes gegen das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG). Die PEARL GmbH selbst hatte Messungen in Auftrag gegeben und die von der DUH festgestellten Grenzwertüberschreitungen bestätigt.
„Dass die Pearl GmbH trotz ihres eigenen Gutachtens, das eine Grenzwertüberschreitung bestätigte, erst gerichtlich dazu gezwungen werden musste, die geltenden Gesetze einzuhalten, zeigt mit welcher Dreistigkeit die Gesundheit von Verbrauchern riskiert wird“, sagt der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. „Wir werden weiterhin konsequent gegen Hersteller von Energiesparlampen mit unzulässig hohen Quecksilbergehalten vorgehen. Gleichzeitig müssen die Bundesländer endlich eine funktionierende staatliche Kontrolle zur Einhaltung von Grenzwerten aufbauen.“
Der Rechtsanwalt Remo Klinger, der die DUH in der rechtlichen Auseinandersetzung vertrat, ergänzt: „Mit dem Urteil wird bestätigt, dass die Quecksilbergrenzwerte bei jeder verkauften Energiesparlampe einzuhalten sind. Wir freuen uns über die Entscheidung, da sie den Schutz der Verbraucher stärkt.“ Das Oberlandesgericht Karlsruhe hat die Pearl GmbH dazu verurteilt, „es zu unterlassen, im geschäftlichen Verkehr zu Zwecken des Wettbewerbs einseitig gesockelte Kompaktleuchtstofflampen mit einer Leistung von bis zu 30 Watt mit einer Menge von mehr als 3,5 mg Quecksilber je Brennstelle in Verkehr zu bringen.“ Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig
Energiesparlampen sind im Normalbetrieb ungefährlich und ungiftig. Technisch bedingt beinhalten sie jedoch eine geringe Menge Quecksilber, die im Fall eines Bruchs freigesetzt werden kann. Der Grenzwert für Quecksilber in Energiesparlampen wurde zum 1. Januar 2013 europaweit auf 2,5 mg pro Lampe festgelegt. Das Urteil des Oberlandesgerichts Karlsruhe bezieht sich auf eine Klage der DUH aus dem Jahr 2012, weshalb es den damals gültigen Grenzwert von 3,5 mg Quecksilber pro Lampe berücksichtigt
LED-Lampen enthalten dieses Schwermetall nicht und sind somit Quecksilberfrei.
Aber…
Sparlampen belasten die Umwelt deutlich weniger mit Quecksilber als Glühlampen. Der Grund: Ein großer Anteil des Quecksilbers entweicht über die Schornsteine von Kohlekraftwerken. Ursache ist der Quecksilbergehalt von Kohle. Je geringer der Stromverbrauch einer Lampe, desto weniger Kohle muss verbrannt werden.
Das ist einer der Gründe warum der Verbraucher auch Öko-Strom beziehen sollten. Je weniger Kohle verbraucht wird desto weniger Quecksilber gelangt auf diesem Weg in die Umwelt. Auch im Hinblick auf den Primärenergieverbrauch und den Klimaschutz sind die Sparlampen den Glühlampen weit überlegen.
Die Sparlampen kann als Brückentechnologie auf dem Weg zur LED-Lampe bezeichnet werden.
Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH)
Ökostrom ist hierzulande enorm beliebt. Viele Haushalte würden dafür auch etwas mehr zahlen. In Deutschland hergestellter Ökostrom soll deutlicher erkennbar sein und zertifiziert werden. Mehrere Stromanbieter unterstützen dabei das Grünstrom-Marktmodell (GMM).Zu den Initiatoren zählen Greenpeace-Energy und Naturstrom. Eine Reihe von Organisationen wie der Bundesverband Erneuerbare Energie unterstützt das Konzept. Aber auch der börsennotierte Konzern MVV Energie, der mehrheitlich der Stadt Mannheim gehört, macht mit.
Viele unserer Endkunden wollen die Gewissheit, dass sie Ökostrom direkt aus deutschen Anlagen erhalten“, so MVV-Vertriebsvorstand Ralf Klöpfer gegenüber der „Berliner Zeitung“. Dies sei über das GMM machbar.
Der Versorger schließt direkt mit dem Betreiber einer Windkraftanlage in seiner Region einen Liefervertrag ab. Das wird per Zertifikat bescheinigt. Der Windmüller bekommt dann seine Vergütung nicht mehr aus dem EEG-Topf, sondern direkt vom Versorger. Die Graustrom-Börse wird damit umgangen. Klöpfer und die GMM-Aktivisten sind davon überzeugt, dass ihr Modell keine zusätzlichen Belastungen für die Strompreise bringt.
Die Bundesregierung hat sich bislang nicht zu dem Konzept geäußert. Berlin scheint dieser Sache aber eher abwartend gegenüber zu stehen.