Klimaschutz dank Energieeffizienz: Heilbronner Wohnanlage spart jährlich 30 Tonnen CO2 ein

Geschrieben von Manuel Reuter , October 9, 2014

modernisierung-heilbronn-energieberatung1.jpg Fast 90 Prozent des Energieverbrauchs eines privaten Haushalts in Deutschland werden für Heizung und Warmwasser verwendet. Im Heilbronner Osten zeigt eine energetisch modernisierte Wohnanlage der 20er und 50er Jahre, wie ältere Gebäude heutigen Ansprüchen an Energieeffizienz gerecht werden und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.
So spart das Gebäude seit der Modernisierung jährlich rund 70 Prozent Energie ein. Der Endenergieverbrauch für Heizung und Warmwasser liegt im Jahr bei rund 50 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Damit gehört das Gebäude zu den energiesparendsten in Deutschland. Das Interesse der Mieter an energetisch modernisierten Wohnungen ist groß.

Altbauten müssen besser gedämmt und ineffiziente Heizungen durch moderne Anlagen ersetzt werden. Der Endenergieverbrauch nach der umfassenden Modernisierung liegt für Heizung und Warmwasser im Jahr bei rund 50 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Damit gehört das Gebäude zu den energiesparendsten in Deutschland und setzt damit ein Zeichen.

Der Bauherr ist mit der Investition zufrieden: „Die Sanierung ist für uns ein voller Erfolg, die Wohnungen sind sehr gefragt“, bestätigt Klaus Peter  Töpfer, Geschäftsführer von APE Immobilien. „Es stand sowieso eine Generalüberholung des Hauses an, da die Ausstattung nicht mehr zeitgemäß und die Wohnungen für heutige Ansprüche zu klein waren. Um unsere Wohnanlage auch langfristig attraktiv zu halten, haben wir unseren Fokus auf Energieeffizienz und altersgerechtes Wohnen gelegt.“

Christian Stolte, Leiter des Bereichs Energieeffiziente Gebäude der Deutschen Energie-Agentur (dena) meint dazu: „Das Heilbronner Mehrfamilienhaus ist eines von zahlreichen Beispielgebäuden, die wir in unserem Modellvorhaben 'Effizienzhäuser' begleiten. Mit einem Mix aus moderner Heiz- und Lüftungstechnik, Wärmedämmung und neuen Fenstern macht es vor, wie Mehrfamilienhäuser modernisiert und die enormen Einsparpotenziale im Gebäudebestand ausgeschöpft werden können“, so Christian Stolte, Leiter des Bereichs Energieeffiziente Gebäude der Deutschen Energie-Agentur (dena). „Allein mit dieser Modernisierung werden jährlich rund 30 Tonnen CO2 gespart.“


Haus vor der energetischen Sanierung / Quelle:dena

Aus den ehemals 58 Ein- und Zweizimmerwohnungen entstanden im Zuge der Sanierung 41 Ein-, Zwei- und Dreizimmerwohnungen mit Küche, Bad beziehungsweise Dusche und Balkon oder Terrasse, einige davon barrierefrei. Zudem wurde ein Aufzug eingebaut. Großer Wert wurde auch auf die Erhaltung des alten Baumbestands und des Gartens auf der Rückseite des Gebäudes gelegt (siehe auch Fotos).

Zu den wichtigsten energetischen Modernisierungsmaßnahmen gehört der komplette Austausch der Heizungsanlage gegen ein modernes und effizientes Blockheizkraftwerk (BHKW) sowie eine Wärmepumpe. Das gasbetriebene BHKW erzeugt Wärme für die Warmwasseraufbereitung und Bereitstellung von Heizenergie sowie Strom für den Betrieb der Wärmepumpe. Ergänzt wird die Heizung durch eine Gastherme, die einspringt, wenn BHKW und Wärmepumpe den Heizbedarf nicht ausreichend decken können, wie beispielsweise in kalten Wintern.

Außerdem wurden Dach, Fassade und Kellerdecken gedämmt sowie die gesamte Wohnanlage mit dreifach verglasten Fenstern mit gedämmten Rahmen ausgestattet. Für automatisch zugeführte Frischluft und angenehmes Raumklima sorgt ein Zu- und Abluftsystem mit Wärmerückgewinnung. Die Anlage entzieht der Abluft einen Großteil ihrer Wärme und heizt damit die ins Haus strömende Außenluft auf.

„Damit unser Energiekonzept aufgeht, gab es auch nach der Sanierung zwei zentrale Punkte zu beachten: Das BHKW musste richtig eingestellt werden, um optimal arbeiten zu können“, erklärt Töpfer.  „Und wir haben unseren Mietern die Funktionsweise der neuen Haustechnik und der kontrollierten Lüftung erklärt, damit sie den neuen Komfort genießen und tatsächlich Heizenergie sparen können.“


Haus während der energetischen Sanierung / Quelle:dena

Über das dena-Modellvorhaben Effizienzhäuser

Das Heilbronner Mehrfamilienhaus ist eines von rund 400 Gebäuden, die im Rahmen des dena-Modellvorhabens „Effizienzhäuser“ hocheffizient modernisiert oder neu gebaut werden. Unterstützt wird diese Modernisierung „Auf dem Weg zum Effizienzhaus Plus“ durch den Heiztechnikhersteller Viessmann, der auch einen Teil der Energiespartechnik bereitstellt. Ziel des Modellvorhabens ist es, bundesweit Leuchtturmprojekte für energieeffiziente Gebäudestandards zu schaffen und Empfehlungen für andere Bauvorhaben auf dem Weg zu einem klimaneutralen Gebäudebestand abzuleiten. Das Modellvorhaben wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.

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