Es wird spannend mit der Sonnenfinsternis

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Morgen, am 20. März 2015 wird es auch in Deutschland eine partielle Sonnenfinsternis geben. Es könnte, nach Angaben des Fraunhofer-Institut ISE zu Problemen in den Stromnetzen führen.

Bei Wegfall der Sonneneinstrahlung fallen mit einem Schlag 12.000 Megawatt an Einspeisung weg. Wenn die Sonne wieder sichtbar wird, kommen aber nicht 12.000 Megawatt wieder, sondern sogar 19.000 Megawatt. Aber warum stellt das ein Problem dar?

Stromnetze gehören zu den sensiblen Infrastrukturen. Energienachfrage und Energieangebot müssen in einem Gleichgewicht stehen. Im Stromnetz muss eine ständige durchschnittliche Frequenz von 50,2 Hertz (Hz) vorherschen.

Steigt die Frequenz an, deutet das auf ein mehr an Leistung im Stromnetz als verbraucht wird. Leichte Schwankungen nach oben oder unten werden beherrscht.

Kritisch wird es, wenn wie vielleicht morgen, ein großes Ungleichgewicht zwischen Energieerzeugung und Energieverbrauch herrscht. Bei starken Schwankungen könnte ein Blackout drohen und es könnte zu einem großräumigen Ausfall des Stromnetzes kommen.

Da die Stromnetze über die Landesgrenzen verbunden sind, könnten auch Probleme im Ausland Auswirkungen auf unsere Netze haben.

Der Leistungsanstieg auf 19.000 Megawatt wurde berechnet wenn die Sonnenfinsternis bei bedecktem Himmel einbricht, wie es wahrscheinlich im Norden Deutschlands der Fall sein wird. Nach Angaben des ISE könnte der Leistungsanstieg bei unbedecktem Himmel sogar auf 24.000 Megawatt steigen.

Sollte es wirklich zu einem Blackout aufgrund der Sonnenfinsternis kommen, können nach Angaben des Fraunhofer-Institut ISE Pumpspeicherkraftwerke am schnellsten einspringen, gefolgt von Erdgas- und Steinkohlekraftwerke. Braunkohle und Kernkraftwerke sind aufgrund ihrer geringen Dynamik nicht schnell genug um hier einen schnellen Ausgleich zu erzeugen.

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