Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen von Energieeffizienzmaßnahmen


Zur Ermittlung der betriebswirtschaftlichen Vorteile bei der Einleitung von technisch effizienten, ökologisch maßvollen und gleichzeitig wirtschaftlichen Maßnahmen ist eine Wirtschaftlichkeitsberechnung naheliegend. Jedoch lassen sich nicht alle Vorteile eines sparsamen Energieeinsatzes quantitativ erfassen. Lohnt sich hier der Aufwand?

Investitionen in energiesparende Maßnahmen müssen grundsätzlich im Vergleich zu den entstehenden Energiekosten gesetzt werden. Anders als z.B. bei Investitionen in Produktionsanlagen, bei denen der Kapitalrückfluss als Maßeinheit genommen wird, müssen die ansonsten unvermeidlichen Kosten als Bezugsgröße genommen werden die ohne die energiesparenden Maßnahmen anfallen. Die Investitionen müssen also in Bezug zu den an sonst entstehenden Energiekosten gesetzt werden.  Die unvermeidlichen Kosten für den Energiebezug sind die Referenzkosten. 


Prognosen auf die zukünftigen Energiekosten stellen keine exakten Werte für eine Wirtschaftlichkeitsberechnung dar. Alle Annahmen sind mit Unsicherheiten behaftet die eine entsprechende Streuung des Ergebnis liefern. 

Methoden der Wirtschaftlichkeitsberechnungen:

Unterschieden werden muss bei den Methoden der Wirtschaftlichkeitsberechnung zwischen den statischen Verfahren wie Amortisationsrechnung, Kostenvergleichsrechnungen und Rentabilitätsrechnung und den dynamischen Verfahren wie Annuitätenmethode, Methode des internen Zinsfuß und der Kapitalwertmethode.

Anders als bei den dynamischen Verfahren deren Betrachtungsweise sich über die gesamte Laufzeit also die gesamte Nutzungsdauer beläuft wird bei dem statischen Verfahren nur eine Vergleichsperiode z.B. ein Durchschnittsjahr herangezogen.

Selbst beim methodisch einwandfreien Vorgehen kann durch diese Streuung eine Entscheidung nach anderen als wirtschaftlichen Kriterien notwendig werden. Wenn zum Beispiel Investitionsalternativen so nahe beieinander liegen, dass die Abweichungen innerhalb der auf unsichere Daten zurückgehende Bandbreite liegen. 


Messbare Auswirkungen stehen nicht messbaren wie Komfortsteigerungen und Bedienungsvereinfachungen gegenüber. Zudem können volkswirtschaftlichen Kriterien die bei einer C02 Reduzierung entstehen müssen nicht im Einklang mit den betriebswirtschaftlichen Belangen eines Unternehmens sein. Soziale und ökologische Folgekosten können von einer betriebswirtschaftlichen Rechnung nur schwer erfasst werden, da eine finanzielle Bewertung aller zukünftigen Schäden faktisch nicht möglich ist. 

Mögliche Streuungen der Wirtschaftlichkeitsberechnung:
•    Entwicklung der Kosten – Zukünftige Preisänderungen
•    Fehlerhafte Methodiken
•    Nicht messbare Auswirkungen z.B. Komfort 
•    Soziale und Ökologische Folgekosten

Fazit: Selbstverständlich sind Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen bzw. Wirtschaftlichkeitsberechnungen unumgänglich – allerdings sind viele Faktoren nicht monetär erfassbar. Faktoren wie Komfort, besser Bedienbarkeit oder Imagegewinn sind nicht in Euro und Cent zu erfassen. Viele dieser weichen Faktoren dienen einer besseren  Außenwirkung und –Darstellung.  Eine einhergehende bessere Bedienung oder mehr Komfort wirkt sich auch positiv gegenüber der Belegschaft aus. Energiesparen muss nicht wehtun, sondern hat für mich als Menschen und für das Unternehmen handfeste Vorteile. 

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